„Superfoods“ sind in aller Munde. Ob Maca, Chia oder Chlorella – die Liste der angeblichen Wunderlebensmittel wird immer länger. Doch wie verträglich sind Superfoods bei Nahrungsmittel-Intoleranzen?

BildSuperfoods sind nun also auch im Mainstream angekommen. Der Fast-Food-Riese McDonald’s bietet seit einiger Zeit Matcha-Tee an, Diskounter wie Hofer haben Chiasamen ins Sortiment aufgenommen. Damit dürfte klar sein: So genannte Superfoods sind das neue „große Ding“ der Nahrungsmittelindustrie und deren Marketingmaschinerien. Dabei scheint die Devise zu lauten: Je exotischer, desto besser lässt sich das Superfood verkaufen. Nicht selten werden die Lebensmittel mit teils abenteuerlichen Geschichten beworben. So sollen etwa Chiasamen den Botenläufern der Inka dabei geholfen haben, lange Distanzen in der peruanischen Hochebene im Laufschritt zurückzulegen. Belegen lässt sich das freilich nicht, spätestens wenn andere Quellen dieselbe Geschichte nach Mexiko verlegen und Chiasamen als „das Wundermittel der Maya“ betiteln, wird klar, dass es hier mit historisch belegten Tatsachen nicht weit her sein dürfte. Weitaus bedenklicher – in manchen Fällen sogar fahrlässig – sind Berichte über angebliche Heilungen diverser Krankheiten mit Hilfe von Aprikosenkernen, Spirulina-Algen oder Beeren aus dem Dschungel Brasiliens. Ohne Zweifel – die Wälder und Wiesen unseres Planeten halten sicher so manchen pharmakologischen Schatz bereit, doch Krankheiten werden sicher nicht durch den Griff zu Superfoods geheilt werden.

Herkunft unbekannt, Wirkung ebenso?

Dennoch, oder genau deshalb lohnt es sich, die hochgelobten Superfoods etwas genauer anzuschauen. Egal ob Algenpulver, exotisches Nüsschen oder Beere aus dem Urwald – die blumigen Produktbeschreibungen darf man getrost links liegen lassen und im Einzelfall überlegen, ob ein heimisches Lebensmittel nicht mit selben oder gar besseren Nährstoffbilanzen aufwarten kann. Denn hinsichtlich Ökobilanz und Transparenz in Sachen Anbau und Herstellung sind Superfoods meistens wenig super. Informationen wo und wie z.B. die benötigten Algen für Afa-, Spirulina- oder Chlorellapulver angebaut werden, sucht man auf der Verpackung oft vergeblich. Die angeblichen „grünen Kraftpakete“ wurden kürzlich von Stiftung Warentest ordentlich in die Mangel genommen und heftig kritisiert: „Alle drei getesteten Afa-Algenpräparate enthalten Spuren giftiger Microcystine. Diese können Leber, Niere und Gehirn schädigen. Zudem stuft sie die Weltgesundheitsorganisation als möglicherweise krebserregend ein. Daher gelten selbst Spuren bei langfristiger Einnahme als gefährlich“. Bei Maca, Camu Camu, Goji und Co. sind wissenschaftliche Untersuchungen und Langzeitstudien rar. Wie sich die „Superfoods“ also genau auf unseren Körper auswirken und wie der Konsument individuell darauf reagiert, lässt sich kaum voraussagen. Ohne ein Studium der Ernährungswissenschaft ist für den Endverbraucher meist kaum eine vernünftige Kosten-Nutzen-Rechnung anzustellen. Dennoch darf man nicht alle „Superfoods“ in einen Topf werfen. So ist etwa der Saft der grünen Kokosnuss eine sinnvolle Alternative am Speiseplan, besonders als kalorienarmer Durstlöscher. Auch beim derzeit so bejubelten Matcha lässt sich wenig meckern. Bei diesem Pulver handelt es sich lediglich um gemahlenen Grüntee, wie er in Japan seit Jahrhunderten getrunken wird. Heimische Heidelbeeren oder Preiselbeeren stehen ihren exotischen Verwandten meist um nichts nach und gesundes Grün wächst auch in heimischen Gärten. Besonders Kohlgemüse wie Brokkoli kann mit einer tollen Nährstoff- und CO2-Bilanz aufwarten. Heimische „Superfoods“ sind bei Nahrungsmittel-Intoleranzen meistens gut verträglich, wie man in der Nahrungsmittel-Datenbank nmidb.de nachprüfen kann. Warum also in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah.

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