3DNA ist ein Technologieunternehmen für den Einzelhandel, das den Prozess der Brillenkreation deutlich vereinfacht hat.
Vom Konzept über das Design bis zur Produktion kann nun jedem Kunden eine einzigartige, maßgeschneiderte Brille angeboten werden. Das 2013 gegründete Startup bietet seine Technologie in einem festen Stand (Kiosk) innerhalb eines Geschäfts oder als Pop-up an und ermöglicht so den Optikern einen stärker personalisierten Service.
Mitgründer Dennis Zelazowski ist in seiner Familie schon in der dritten Generation in der Optik tätig und wollte etwas wirklich Innovatives schaffen. Da 70 Prozent aller Brillengestelle weltweit in Shenzhen produziert werden, ging er 2012 nach Hongkong, um mehr über die Branche zu lernen.
Perfekte Passform
In der Metropole traf er Xiliu Yang, die zur Mitgründerin von 3DNA wurde. „Xiliu Yang kommt aus Shanghai und sie studierte Architektur in Hongkong. Von ihr kommt die Idee, eine parametrische Software zum Design von Brillen zu entwickeln,“ so Zelazowski. Das System erstellt einen biometrischen Scan des Gesichts und mit der Hilfe des Optikers kann der Kunde Stil, Form, Farbe und Material auswählen und dann das Gestell am Bildschirm formen und so einzigartig gestalten.
Die Genauigkeit des Scanners liefert eine perfekte Passform.
Mit der Technologie können auch hochwertige Materialien wie Karbonfasern, Muschelschalen, Holz und Büffelhorn verarbeitet werden. Das war so bisher nicht möglich. „Optiker wissen, welcher Stil zu wem passt, aber sie waren oft durch die verfügbaren Gestelle eingeschränkt. Wir haben die Handwerkskunst in den Beruf zurückgebracht und erlauben mehr Kreativität. Gleichzeit hat der Kunde einen anderen Bezug zu seiner Brille, da er am Designprozess beteiligt ist,“ erläutert Zelazowski.
Diese Art der Produktion reduziere zudem den Abfall und die Transportkosten. „All unsere Materialien sind nachhaltig und erneuerbar.“
Weltweite Einführung
Das Geschäftsmodell von 3DNA ist B2B, der Kiosk wird für 10.000 USD an Einzelhändler und optische Labore vertrieben. Der erste Kiosk wurde im Januar 2018 verkauft. Geräte stehen inzwischen auf dem chinesische Festland, in Hongkong, Indien, Dänemark, UK und den USA. Anfragen gibt es auch aus Kanada. Ein Desktop-Schneidegerät für die Gestelle, das neben dem Kiosk aufgestellt werden kann, ermöglicht die Herstellung vor Ort. „Es handelt sich um eine komplett vertikal integrierte Lösung,“ so Zelazowski. Das 3DNA Technikteam entwickelt zudem eine App, mit der man mit dem iPhone das Gesicht scannen kann, um die Brille in Abstimmung mit dem Optiker extern zu designen.
Gestartet ist das Unternehmen im oberen Segment des Brillenmarktes, geplant ist künftig aber auch die Einführung für mittelpreisige und günstigere Modelle. Wenn Geräte von B2B Kunden gegen neuere Modelle ausgetauscht werden, wäre zudem die Weitergabe älterer Modelle an weniger entwickelte Länder denkbar, die damit die Versorgung mit Sehhilfen verbessern könnten.
Internationale Pläne
Laut Zelazowski, der aus den USA nach Hongkong kam, ist 3DNA ein Startup, das es Menschen ermöglichen soll, kreativ zu sein und neues Leben in eine Branche zu bringen, die schrumpfend war. Während Messen wie die HKTDC Hong Kong International Optical Fair, die vom 6.-8. November 2019 stattfindet, dem Unternehmen wertvolle Geschäftskontakte bringen, helfen lokale Jobmessen Designer und Techniktalente für das Team zu finden. Derzeit bemüht sich das Unternehmen auch um Investoren, um die internationale Expansion zu stemmen.
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