Jeder kennt sie und jährlich touren die Broadway Produktionen durchs Land. Warum muss Intendant Barrie Kosky ausgerechnet die West Side Story in seiner zweiten Intendanz in die Komische Oper bringen.

BildDie Antwort kann nur ein Besuch einer der noch folgenden wenigen Vorstellungen am 5./23./25./29. Und 31.12. geben.

Auf einer Drehscheibe in Form eines Basketballfelds agieren die zeitgemäßen Capulets und Montagues aus dem shakespeareschen Drama aller Liebesdramen. Waren es in der Urfassung die Jets und die Sharks, so sind es heuer die Jugendlichen der Vorstädte in Boygroup-Streetwear, athletische Kämpfer übersät mit Tattoos, dem Gedanken nach Ausleben ihrer Aggressionen verpflichtet, die ihnen ihre Herkunft, Arbeits- und Perspektivlosigkeit in falschem Stolz oktroyieren. Sie sind (in der Aufmachung von Esther Bialas) die Protagonisten der Verdammnis und kaum voneinander zu unterscheiden.

Die Welt ist eben doch nur eine (nach außen von der Leere der Bühne) begrenzte Scheibe, um deren Mittellinie gekämpft wird. Keine Hochhaussilhouette, keine Feuerleitern, einfach nichts wird benötigt, um die grandiosen Musical-Darsteller glaubhaft zu inszenieren. Jerome Robbins legendäre Choreographien durften in Berlin erstmalig von Otto Pichler updatet werden. Und das gibt dem Ganzen den runden Kick aktueller Glaubwürdigkeit. „Streetdance“ heißt der Blick in die Gegenwart, akrobatische Tanzformen, voll von übersprudelndem Testosteron, kunstvoll choreografiert, dazu die Stimme der Straße von ewig Pubertierenden, die sich allerorts Gehör verschafft und in das zeitgenössische Theater Einzug halten muss.

Nur die Gruppe macht stark und die besteht auf der Bühne aus hervorragenden Musical-Darstellern, darunter ein einzigartiger Daniel Therrien als Riff und eine umwerfende Sigalit Feig als Latino-Anita. Maria und Tony ragen als sozialer Lichtblick aus dieser Einheitswelt heraus. Doch am Ende versagen auch ihre Bemühungen um Verständnis für ein friedliches Miteinander. So vergehen schließlich die beiden anrührenden Stimmen der Opernsänger Julia Giebel und Tansel Akzeybek in ein kaum hörbares Röcheln und den Fragmenten eines „there’s a place for us, somehow, someday, somewhere, …“‚

Das Lichtdesign von Franck Evin blendet den Zuschauer und automatisch befindet er sich mitten drin im Durcheinander von falsch verstandenen ethnischen, religiösen und sexuellen Welten von Verona, New York oder Berlin. Die beiden Regisseure Kosky und Pichler haben das brandaktuelle Problem von Migration auf eine abstrakte Ebene gehoben und darauf verzichtet, Straßenproblematik in ein türkisch-berliner Ambiente zu tauchen, was dem Stück eine weitere allgemeingültige Glaubwürdigkeit verleiht. Kein melodramatisches Tränenvergießen wie bei den meisten Musicals, eher der Schauer einer eiskalten Realität befällt das Publikum beim tosenden Schlussapplaus.

Ein Stück, das sich dergestalt mit Diversity auseinandersetzt, ist wieder ein Kosky, der das Haus besonders beim jungen Publikum in Szene setzt. Seine Aussagen sind glaubwürdig, warum sonst findet man u.a. türkische Untertitel auf dem Laufband vor jedem Sitz. Die Komische Oper hat sich mit dieser Inszenierung ein weiteres Mal bewiesen. (Dieter Topp)

Weitere Informationen: www.komische-oper-berlin.de
Fotos: Iko Freese/drama-berlin.de

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