Durch Inflation legen nicht nur die Preise zu, sondern folglich auch das nominale Bruttoinlandsprodukt,
selbst wenn die Wirtschaft real nur wenig wächst. Das wiederum lässt den Schuldenstand des
Staates im Vergleich zum Bruttoinlandsprodukt weniger hoch aussehen. Die Schuldenquote sinkt.
Aktuell gelten die Schulden vieler Staaten als sehr hoch. Aber wie definiert sich „hoch“ oder „niedrig“?
Hierzu brauchen wir einen Vergleichswert – und zwar die wirtschaftliche Leistungskraft des jeweiligen
Staates. Mit den Staaten verhält es sich ähnlich wie bei Privatpersonen. Für jemanden mit einem
jährlichen Einkommen von einer Million Euro wäre ein Schuldenstand von 100.000 Euro eine relativ
geringe Verschuldung. Für einen Geringverdiener wäre dieser Darlehensstand viel zu hoch.
Die Verschuldung vieler Staaten hat sich in den letzten Jahren nicht nur nominal dramatisch erhöht,
was im Einzelfall problemlos sein kann, wenn die wirtschaftliche Leistungskraft in gleichem Maße mitgewachsen
ist.
Heikel ist es dagegen, dass bei vermutlich allen Staaten, die Verschuldung im Vergleich zum jeweiligen
Bruttoinlandsprodukt (BIP) dramatisch zugenommen hat.
Die eingangs erwähnte US-Staatsverschuldung von 28 Millionen Dollar entspricht etwa 127 Prozent
des US-Bruttoinlandsprodukts von 2021. Zum Vergleich: Die US-Schuldenstandsquote lag 1971, als
Nixon den Dollar vom Gold abkoppelte, bei nur 37 Prozent.
Hieran sieht man: Die US-Schulden sind in den letzten fünf Jahrzehnten weitaus schneller gewachsen
als die US-Wirtschaft. Das spiegelt die tatsächliche US-Inflation wider und macht sich in einem entsprechenden
Kaufkraft-Rückgang des Dollar bemerkbar.
Brauchte man 1971 beispielsweise 35 Dollar, um eine Unze Gold kaufen zu können, muss man heute
etwa die 53-fache Dollarmenge für eine Unze Gold bezahlen. Die Kaufkraft des Dollar hat also um
den Faktor 53 gegenüber Gold abgenommen bzw. der Dollar hat in den letzten 50 Jahren 98 Prozent
seiner damaligen Kaufkraft verloren.
Das ist ein zwangsläufiges Ergebnis, wenn über einen so langen Zeitraum erheblich mehr Geld
gedruckt, als erwirtschaftet wird.
Nun wieder zurück zum Vorgehen, wie sich Staaten im Zusammenspiel mit Notenbanken, entschulden
und viele gutgläubige Bürger heimlich enteignen:
Zunächst sorgen sie für eine enorme Geldmengenausweitung. Dies reduziert die Kaufkraft der Währung
und ist letztlich ein Diebstahl an den Euro-Besitzern, der von den Bestohlenen meist nicht als
solcher realisiert wird.
Die Preise steigen und die Gehälter werden nominal auch größer. Aufgrund der Preissteigerung
können sich die Gehaltsempfänger trotz Mehrverdienst im Durchschnitt nicht mehr Waren oder
Dienstleistungen kaufen, aber sie zahlen aufgrund der steigenden Progression in der Steuertabelle,
einen höheren Durchschnittssteuersatz auf ihr Einkommen.

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